Mit der Veröffentlichung von „Silberklang light“ legt Jutta Michel-Becher eine Publikation vor, die sich explizit an Seniorenchorgruppen richtet. Michel-Becher ist Kirchenmusikerin in München und leitet den Seniorenchor im Augustinum München-Neufriedenheim, für den sie auch viele Arrangements und Lieder eigens geschrieben hat. An diese Zielgruppe richtet sich die Publikation meiner Meinung nach auch eher als an in der Beschreibung der Publikation genannte Zielgruppe „60+“.
Die Sätze sind – wenn es sich nicht um Kanons handelt – durchweg zweistimmig und in bequemer Lage gesetzt. Michel-Becher unterteilt die Stücke in drei Schwierigkeitsgerade, wobei es sich durchweg um wirklich einfache Literatur handelt. Die höchste Schwierigkeitsstufe III ist oft das Resultat eines fremdsprachlichen Textes oder einer minimalen Polyphonie. Alle Stücke sind wirklich leicht umsetzbar und auch noch in höherem Alter gut zu singen.
Besonders lobenswert sind die vielen zusätzlichen Hilfen. Michel-Becher gibt jahreszeitbezogene Übungen zum Einsingen und fügt allgemeine Hinweise zur Seniorenstimme und zur Methodik der Chorprobe hinzu. Den kurzen Gastbeitrag von Maria Kotulek zum Singen mit demenziell veränderten Menschen kann ich jedem Interessierten zur Lektüre ans Herz legen. Der im Erzbistum München tätigen Pastoralreferentin mit Arbeitsschwerpunkt als Fachreferentin für Demenz gelingt es, viele latente Unsicherheiten zum Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen zu mindern.
Zusammengefasst kann ich diese Publikation zum Singen mit älteren Menschen empfehlen. Die Sätze sind durchweg sehr leicht und mit jeder Zielgruppe gut umsetzbar. Ob dies auch schon für Sänger*innen „60+“ ansprechend ist, möge individuell beurteilt werden.
Tobias Leschke