Johann Sebastian Bach stellt mit seiner Chaconne (BWV 1004) für Violine solo alles in den Schatten, was bis dahin für die Violine geschrieben wurde. Mit 64 Variationen über ein Ostinato ist sie auch an Länge kaum zu übertreffen. Es gibt von diesem Werk bereits zahlreiche Bearbeitungen für Klavier, Orchester und auch für die Orgel. Transkriptionen von Arno Landmann, Henri Messerer oder Wilhelm Middelschulte verarbeiten das Original ganz im Klangbild der Romantik. Amelie Held, die selbst neben der Orgel Hauptfach Violine studiert und die Chaconne gespielt hat, hat mit ihrer Transkription versucht, den Originalnotentext möglichst unangetastet zu lassen. Somit lässt sich die vorliegende Version auch optimal auf historischen Instrumenten einrichten. Für Konzerte ein sehr dankbares Stück, da in der 15 minütigen Chaconne, sehr differenzierte Klangfarben zum Einsatz gebracht werden können.
Das Kaiserquartett op. 76/3 gehört zu den sechs Streichquartetten, die Joseph Haydn 1797 nach seiner Rückkehr aus London komponierte. Das dritte dieser Quartette erhielt den Beinamen „Kaiserquartett“, da dessen zweiter Satz (G-Dur, Poco adagio, cantabile) vier Variationen über das Thema des von Haydn zuvor komponierten Volksliedes „Gott, erhalte Franz den Kaiser“ enthält. Heute ist die Melodie vor allem als die der deutschen Nationalhymne bekannt. Auch dieses Werk ließ sich Notengetreu nach dem Orignial für die Orgel bearbeiten. Aufführungsdauer: 7 min.
Beide Transkriptionen sind auf der Homepage von Amelie Held (https://www.amelieheld.com/) zu erwerben.
Sebastian Freitag