Als Referierende wurden Zuzana Ferjenčíková, Hans-Ola Ericsson und Sietze De Vries eingeladen, die nicht nur jeweils ein Konzert in jeder Kirche gegeben, sondern auch von Montag bis Freitag die Unterrichtseinheiten geleitet haben. Teilgenommen haben mehr als 30 haupt- und nebenamtliche Organistinnen und Organisten aus ganz Deutschland, Frankreich, Niederlande und Großbritannien. Die Teilnehmenden spielten den Referierenden ihre vorbereiteten Werke zunächst vor, danach wurde Abschnitt für Abschnitt des Werks zusammen erarbeitet, um die Interpretation zu verbessern und dabei auch die Geschichte der Werke mit einzubringen. Sietze De Vries arbeitete verstärkt improvisatorisch im klassisch-barocken Stil. Er führte die Teilnehmer Schritt für Schritt an die Improvisation von Chorälen aus dem Gotteslob heran.
Am Ende der Woche durften die Teilnehmer ein Abschlusskonzert gestalten, mit einem gemischten Programm von Bach, Buxtehude über Vaughan Williams, Rheinberger, Alain, Messiaen und verschiedenen Improvisationen. Dieses Mal gab es als Neuheit Mittagskonzerte in jeder der drei Kirchen um 12 Uhr. Die insgesamt 24 Konzerte wurden von Tomasz Adam Nowak, Julia Raasch, Martin Sturm, Daniel Beilschmidt, Maximilian Schnaus, Annie Bloch, Michael Schultheis, Michael Bottenhorn, Stefan Viegelahn, Daria Burlak, Ines Schüttengruber, Elisabeth Hubmann, Susanne Kujala sowie Loreto Aramendi gestaltet. Musikalisch ging es in den Mittagskonzerten in die Moderne in Kombination mit klassischen Kompositionen. Die Abendkonzerte von Hans-Ola Ericsson waren geprägt durch die Gesamtaufführung des Livre du Saint-Sacrement von Olivier Messiaen, außerdem spielte er einige Werke norddeutscher Organisten. Sietze de Vries zeigte in seinen Konzerten sein lehrbuchhaftes Improvisieren von Bachchorälen, Fugen und der Apokalypse aus der Offenbarung (Die Frau, Der Drache, Die Flucht in die Wüste). Zuzana Ferjenčíková spielte in Ihrem Programm Werke von Liszt und Guillou und improvisierte über verschiedene Bilder und ein gegebenes Thema im symphonisch-romantischen Stil. Für die Teilnehmenden, Referierenden, Konzertierenden und nicht zuletzt für das Publikum war die Orgelwoche ein großer Erfolg, bei der jeder viel Neues kennengelernt hat.
Marco Düker