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Klangraum Kirche
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21.11.2022

Isfrid Kayser (1712-1771): „Missa pastoritia IV“

Für Soli, SATB, Orchester und Orgel Butz-Verlag; Partitur 28€, Chorpartitur 3,50€

Pachelbel, Kerll, Rathgeber…. Wenn es um Musik des süddeutschen Barock geht, sind diese Namen relativ präsent. Isfrid Kayser spielt in meiner Wahrnehmung leider eher eine untergeordnete Rolle – wenngleich dieser ein wenig jünger ist als die oben Genannten. Seine Missa pastoritia IV zeigt, dass sich die Beschäftigung mit dem Komponisten und seinem Werk lohnt und er zweifelsohne in die Reihe der führenden süddeutschen Barockkomponisten gehört. Fast sein gesamtes Leben war Kayser im süddeutschen Prämonstratenserkloster Marchtal beheimatet, wo er als besonders vielseitiger Musiker bekannt wurde. Mit der Komposition vieler kirchenmusikalischer Werke und sakralen Singspiele wurde er im Laufe seines Lebens beauftragt und in Anspielung auf seinen Nachnamen bezeichneten seine Ordensbrüder ihn als einen „Caesar inter Sueviviae“.

Die „Missa pastoritia IV“ entstammt einer Reihe von sechs Ordinariumsvertonungen. Der pastorale Charakter durchzieht das gesamte Werk stringent; dennoch ist das Werk sehr effektvoll und abwechslungsreich. Der Herausgeber spricht im Vorwort von einer „technisch leicht zu bewältigenden Pastoralmesse“. Diesem Eindruck kann ich mich nur sehr bedingt anschließen. Die Koloraturen der vier Solistenstimmen sind anspruchsvoll und sowohl der vom Chor verlangte Ambitus (Sopran bis a´´ – Alternativtöne sind vorgeschlagen) als auch die nötige stimmliche Flexibilität – wie beispielsweise im „Cum sancto spiritu“) können herausfordernd sein. Kayser besteht in einem Schreiben darauf, dass die Violinen mindestens doppelt besetzt sein müssen, zudem sind zwei Hörner nötig.

Fazit: Probieren geht über Studieren

 

 

Tobias Leschke