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Klangraum Kirche
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22.01.2024
Chorliteratur

Kim André Arnesen: Stabat Mater

für Oberstimmenchor SSAA und Orgel, Boosey and Hawkes, Orgelauszug: 14,50€

„Neues Leben“ atme der aus dem 13. Jahrhundert stammende Hymnus „Stabat Mater“ durch die Vertonung von Kim André Arnesen. Ein hehres Ziel ist es, auf das in der durch den Verlag Boosey and Hawkes publizierte Text auf dem Rücken der Partitur hinweist. Von Josquin Desprez und Giovanni Pierluigi da Palestrina über Krzystof Penderecki und Arvo Pärt erstreckt sich die beeindruckende Entwicklung der Musikgeschichte, wenn man nach Vertonungen des „Stabat Mater“ sucht. Eine besonders herausragende Fassung, die bis heute als wohl berühmteste gilt, wurde jedoch in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts von Giovanni Battista Pergolesi geschaffen. Arnesens neue Komposition beschränkt sich dabei nicht auf die Vertonung des Textes selbst, sondern fügt ihm noch zwei Sätze hinzu: Das für das Stück in Auftrag gegebene Gedicht „ A Mother´s Prayer“ von Euan Tait sowie der kurze – aber sehr bewegende – anonyme Text eines krebskranken Kindes „What are children to the Lord?“. Dieses kurze Gespräch mit Gott wird als achter Satz nach dem „Inflammatus et accensus“ ergänzt.

Das gut 45 bis 50-minütige Stück ist sowohl als Orchesterfassung als auch als Orgelfassung erschienen. Die Chorpartitur mit Orgelbegleitung ist vielseitig einsetzbar und kann auch für die Aufführung der Version mit Kammerorchesterbegleitung, die leihweise bei Boosey & Hawkes erhältlich ist, eingesetzt werden. Auch eine Fassung für gemischte Stimmen ist laut Auskunft der Homepage des Komponisten projektiert.

Arnesens Tonsprache beruht stets auf tonaler Basis. Rhythmische Passagen wie der siebte Satz verbinden sich mit  einprägsamen Melodien wie „Eja Mater“. Anspruchsvoll wirken Passagen wie das abschließende „Amen“, das größtenteils ohne Begleitung ausgeführt werden soll. Die Orgelbegleitung selbst halte ich für ambitionierte Organisten durchaus für realisierbar.

Insgesamt präsentiert sich Arnesens „Stabat Mater“ als lohnende Alternative zu den bereits bekannten Vertonungen, allerdings sind gerade die Länge und der Ambitus des Stückes nicht zu unterschätzen.

 

Tobias Leschke

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