Hier probt die Liebfrauenkantorei für das Patronatsfest am 19. November. Mal gesummt, mal gesungen sind es Klänge von archaischer Schönheit. Ein „Gloria de Dios“ schallt durch die dunkle Kirche. Ein Lob Gottes, in dem intensive Sehnsucht aufscheint. Das Ganze zu Rhythmen, die für an Mozartmessen und Bachkantaten gewöhnte Ohren überraschend und fremd klingen.
Geprobt wird die „Misa Criolla“ („kreolische Messe“) des argentinischen Komponisten Ariel Ramirez (1921-2010). Geschaffen 1964 und damit ganz im Eindruck des Zweiten Vatikanischen Konzils, sind ihre Texte nicht mehr auf Latein, sondern in spanischer Sprache. Und neben Chor und Solo-Stimmen spielen Folklore-Instrumente wie Panflöte und Trommeln. Eine Messe „zu Ehren des Lebens“ schwebte dem Komponisten vor, die „die Menschen auch jenseits des eigenen Glaubens, der eigenen Ethnie, Hautfarbe oder Herkunft“ verbindet.
Den gesamten Text von Cornelius Stiegemann finden Sie hier