Die Messkomposition „Nicht nur ein Stein“ von Gregor Schemberg ist eine Ordinariumsvertonung, welcher Stücke zum Eingang, zur Gabenbereitung und zur Danksagung hinzugefügt wurden. Leider wurde das Proprium nicht komplett vertont, sodass man auf geeignete andere Werke für die fehlenden liturgischen Stellen bei einer Komplettaufführung zurückgreifen muss. Unter dem Motto „Wisst ihr nicht, dass ihr Tempel Gottes seid?“ versucht die Komposition aktuelle kirchliche Fragen („…selbst wenn ein Gotteshaus weichen muss“) mit den Texten der Liturgie zu verbinden. So entstehen unter deutlichem popularmusikalischem Einfluss Stücke, die für eine Chorgruppe, die sich explizit dem Neuen Geistlichem Lied verschrieben hat, durchaus interessant sein können. Gloria und Sanctus erweisen sich als rhythmisch recht komplexe Werke, ein Einfluss der „A little Jazz Mass“ Bob Chilcotts im Gloria ist kaum zu übersehen. Leider wirken die Texte innerhalb der Paraphrasen des Kyrie und Agnus Dei teils etwas schlicht. Das Credo übernimmt hingegen den authentischen Text des Apostolicums. Stilistisch sieht der Autor die Messe zwischen „Pop, Swing und Modern“. Schlagzeug, Flöte und Bass sind neben dem Klavier im Werk vorgesehen, können aber auch weggelassen werden.
Im Hinblick auf die Zielgruppe ist die Messe sicherlich einen Versuch wert; ob dieser Versuch nachhaltig ist, wird sich zeigen.
Tobias Leschke