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Klangraum Kirche
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04.10.2025
Blickpunkt

Powerland Orgelexkursion im Rahmen der 3. Internationalen Orgelwoche im Erzbistum Paderborn

Mit einer Orgelexkursion bot die „3. Internationale Orgelwoche im Erzbistum Paderborn“ zum ersten Mal ein Supplement an, das am 4. Oktober knapp 20 Interessierte an drei historische Orgeln ins Sauerland führte. Mit Thomas Niemand (Rumbeck), Johannes Krutmann (Oelinghausen) und Wolfgang Blome (Kloster Brunnen) hatte man kompetente Kenner an den jeweiligen Orten gewinnen können, die über die Historie und Charakteristika der jeweiligen Instrumente informierten.

Domorganist Sebastian Freitag aus Dresden meisterte das Wagnis, alle drei Orgeln im Erstkontakt mit einem jeweils gut halbstündigen Programm vorzustellen – eine Art Blindverkostung vor Publikum, die angesichts der speziellen Mensuren von Tasten und Pedalen nur möglich ist, wenn man ein historisches Instrument wie die Silbermann-Orgel der Hofkirche tagtäglich spielt und über entsprechend technische Fähigkeiten, Kompetenz und Flexibilität verfügt. Sein Programm war überaus reizvoll und stellte die Instrumente mit Werken von Weckmann, Buxtehude, Bruhns, Kayser und Schnizer ins rechte Licht und in jeweils passenden ästhetischen Kontext. Überraschungen und Neuentdeckungen gab es darüber hinaus durch drei zeitgenössische Werke, die einen ganz anderen Fokus ins Spiel brachten und zeigten, dass neue Klänge an alten Orgeln durchaus sinnvoll und reizvoll sein können.

Allen Instrumenten gemein war eine große klangliche Fülle; das besondere Kolorit in Verbindung mit den unterschiedlichen ungleichstufigen Temperierungen ermöglichte Hörerlebnisse, die an modernen Orgeln undenkbar sind und faszinierte die Teilnehmenden.

Zwischen den herbstlich temperierten Kirchen wechselte man auf dem Weg zur Mittagspause nach Stockum, wo in „Coras Cafe“ neben beeindruckenden Kuchenmensuren eine komplette Weihnachtsdekoration in Erinnerung bleiben wird.

Während der Busfahrt konnte man Informationen vom Orgelbeauftragten DKM Johannes Krutmann lauschen, der über die jeweiligen Instrumente, Denkmalpflege, Restaurierungspraxis sowie die Orgellandschaft Westfalen und deren Protagonisten extemporierte und den Hörerlebnissen noch einiges an detailliertem Wissen mit auf den Weg geben konnte.

Fazit der Tagesreise: drei außergewöhnliche Instrumente an drei fast magischen Orten, Hörerlebnisse mit alten und neuen Klängen, ein lohnenswerter Tag und die eindeutige Bitte der Teilnehmenden, dieses Format zu wiederholen.

 

Marco Düker

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