Krimis mag nicht jeder mögen, auch Orgelmusik ist vielleicht nicht die Sache eines und einer jeden. Und ausgerechnet der Protagonist dieses literarischen Kriminalfalls von Georg Langenhorst hat aus kirchenmusikalischer Sicht eine bedauernswerte Schwäche: er mag keine Orgelmusik. Im Gegensatz übrigens zum aus Hamm stammenden Autor, der mit diesem sechsten Fall seines süddeutschen Hauptkommissars ein Sujet im kirchlichen Milieu zu Papier gebracht hat, das vielen krimiaffinen Lesenden Freude bereiten wird.
Bei „Mord in der Domorgel“ von Prof. Dr. Georg Langenhorst stößt man auf einen rätselhaften Mord, der in der Folge eines großen Orgelkonzerts mit einem weltberühmten französischen Organisten entdeckt wird. Manche Verwicklungen im Bereich des Ordinariates, der Denkmalpflege, der Organisten, der Orgelbauer und sonstige menschliche Anfeindungen, Geschichten und Tragödien erzählt der Autor – seines Zeichens Lehrstuhlinhaber für Didaktik der Religionspädagogik an der Katholischen Fakultät der Universität Augsburg werden hier genüsslich und fantasievoll dargestellt.
Mit bestem Kombinationsvermögen, stringenter Handlung samt einiger Überraschungen, ausgefeiltem und flüssigem Schreibstil, klaren Charakterisierungen, guter Mischung aus blühender sowie realistisch-maßvoller Fantasie entwickelt er ein Geflecht aus Handlungen, Beziehungen und Verwicklungen in einer beschaulichen süddeutschen Bischofsstadt. Man merkt diesem Krimi an, wie sehr sich Langenhorst im kirchlichen Milieu auskennt und beheimatet ist – und mit wieviel Freude er nebenbei seinem Hobby als Krimiautor frönt. Lesevergnügen garantiert.
Johannes Krutmann