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Klangraum Kirche
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30.12.2022
Paderborn

Rückblick: Internationale Musiktage am Dom IMAD 2022

Erfolgreiche Premiere der als Triennale geplanten Veranstaltungsreihe. Vom 9. bis zum 30. September 2022 fand in Paderborn die erste Auflage des als Triennale angelegten Festivals „Internationale Musiktage am Dom - IMAD“ statt.

Vom 9. bis zum 30. September 2022 fand in Paderborn die erste Auflage des als Triennale angelegten Festivals „Internationale Musiktage am Dom -IMAD“ statt.
Unter der Schirmherrschaft von Erzbischof (em.) Hans-Josef Becker hatte Domkapellmeister Thomas Berning die Idee eines großen Kirchenmusikfestivals in der Nachfolge des bis 2017 in Paderborn durchgeführten Festivals „Musica Sacra Paderborn“ mit dem Team der Dommusik organisiert und umgesetzt. Große und farbige Eigenproduktionen der Dommusik und Gastspiele hochkarätiger Künstlerinnen und Künstler lockten mehrere Tausend Zuhörerinnen und Zuhörer in die über 20 Veranstaltungen und ließen eine echte Festival-Stimmung aufkommen.

Einen Rahmen für das Festivalprogramm setzte als eine Hauptkooperationspartnerin die Nordwestdeutsche Philharmonie. Als Orchester begleitete sie unter der Gesamtleitung von Thomas Berning die Paderborner Dommusik sowohl bei Arthur Honeggers „König David“ als Auftaktkonzert wie auch beim fulminanten Abschluss mit Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ zusammen mit Gaststimmen, Sprechern und Sprecherinnen sowie Solistinnen und Solisten.

Die biblische Geschichte um König David stand auch im Mittelpunkt des Singspiels „Ich will das Morgenrot“ wecken, mit dem junge Sängerinnen und Sänger aus den Chören der Dommusik und der Schulen St. Michael an insgesamt drei Terminen begeisterten. Die jungen Akteurinnen und Akteure zeigten unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik und Regie von Sabrina Busch hervorragende Leistungen und bescherten dem Festival echte Gänsehautmomente.

Besonders großen Zuspruch erfuhren die Gastspiele im Festivalprogramm. Das junge Ensemble Seicento Vocale nutzte die große Aula der Kaiserpfalz für eine überzeugende Aufführung sechs- bis zwölfstimmiger Werke von Giacomo Carissimi. Der WDR-Rundfunkchor hatte das Festival und die Paderborner Marktkirche für eines seiner Konzerte zu seinem 75jähriges Jubiläum ausgewählt, Streaming- und Hörfunkaufzeichnung sowie Live-TV-Schalte inklusive.

Zwei Weltklasse-Ensembles reisten aus London an, ihre Auftritte gehörten zu den Höhepunkten von IMAD 2022: Das Vokalensemble VOCES8 sang nicht nur eines seiner grandiosen Konzerte in der Marktkirche, sondern blieb auch zu einem Workshop mit Sängerinnen und Sängern der Paderborner Dommusik. Der Westminster Cathedral Choir erfüllte den Hohen Dom mit einem gefeierten Konzert und bescherte mit seiner Kunst und Präzision einen Eindruck, der es erlaubt, von einem magischen Moment zu sprechen.

Das IMAD-Festival lud zusammen mit Werbegemeinschaft und Citymanagement Paderborn erneut auch zur LANGEN NACHT DER KIRCHEN in die Innenstadt. Zahlreiche Musikbegeisterte nutzten die Gelegenheit, das herbstlich-trübe Wetter mit erstklassigen Konzerten zu erhellen.

Auch die große Orgelanlage des Paderborner Doms hatte ihren Platz im Festival: Inspiriert vom Festivalmotto „Wendepunkte“ spielte Domorganist Tobias Aehlig Petr Ebens Orgelzyklus „Hiob“.

Ein mehr als gelungenes multimediales Experimentalkonzert zeigten Dominik Susteck an der Orgel und Kurt Laurenz Theinert. Unter dem Titel „Lux Aeterna“ verwandelten sie den Kathedralraum des Domes in ein klangliches und illuminiertes Erlebnis, das Staunen machte und restlos überzeugte.

Aus New York reiste Organist und Komponist David Briggs an, bekannt für seine Transkriptionen orchestraler Werke für die Orgel. Seine „Übersetzung“ von Gustav Mahlers „Auferstehungssinfonie“ spielte er selbst zusammen mit einem eigens zusammen gestellten Projektchor unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik.

Nach der erfolgreichen Premiere darf man sich auf die zweite Auflage von IMAD im September 2025 freuen.

Heike Haase