Hikari (2023)
Hikari ist nach dem gleichnamigen Synthesizer-Hersteller aus Japan benannt. Elektronische Musikinstrumente sind nicht so genormt, wie es bei akustischen Musikinstrumenten mit hundertjähriger Geschichte der Fall ist. Der Synthesizer „Monos“ von Hikari Instruments gibt mit seinen Möglichkeiten und Nicht-Möglichkeiten schon ein stark definiertes kompositorisches Grundmaterial vor. Eine stark vereinfachte Beschreibung wäre es zu sagen, dass sich der Synthesizer auf spezieller Weise zwischen Chaos und Ordnung bewegt. Gleichmäßige Pulse wechseln gelegentlich auf andere Tonhöhen. Beschleunigt man die Pulse, verwandelt sich der Rhythmus in eine geräuschhafte Klangfarbe. Inspiriert von diesem Synthesizer wurde dieses Prinzip auch digital nachprogrammiert und mit originalen Klängen des Synthesizers ergänzt. Im Kompositionsprozess wurden improvisierte Passagen mit algorithmisch ausgearbeiteten Rhythmen ineinander verschränkt. Dadurch ergibt sich eine Musik, die sich zwischen subjektiven und algorithmisch generierten Entscheidungen bewegt.
Tobias Hagedorn (*1987 in Moers) studierte Kirchenmusik und Elektronische Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er war Stipendiat der Mozartstiftung sowie Preisträger des „ad libitum Kompositionswettbewerb“ vom Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg und Preisträger beim internationalen Kompositionswettbewerb für Orgel und Tonband in Dudelange. 2022 erhält er durch die Bundesregierung einen sechsmonatigen Stipendienaufenthalt in der „Cité Internationale des Arts in Paris“. Seine Musik wurde bereits im Deutschlandfunk und im WDR ausgestrahlt. Hagedorn unterrichtet an der HfMDK Frankfurt am Main, am Dr. Hoch’s Konservatorium und an der HfM Trossingen. Als nebenamtlicher Organist an der Kirche Herz Jesu in Frankfurt-Oberrad veranstaltet er die Konzertreihe mit zeitgenössischer Musik „HörBar“. Seine Musik bewegt sich zwischen Komposition und Programmierung digital beschreibbarer Prozesse. Er arbeitet dabei mit der Programmierumgebung „Pure Data“.