Die Exkursion startet um 10 Uhr in der Pfarrkirche Liebfrauen in Bad Salzuflen, Woldemarstraße 1. Die dortige repräsentable Orgel mit 43 Registern geht zurück auf ein Instrument der Firma Breil/Dorsten aus den Jahren 1962/70, die 1984 in einem Teilausbau durch Orgelbau Steinmann/Vlotho umgebaut/erweitert wurde. Die endgültige Fertigstellung jedoch ließ 35 Jahre auf sich warten. Nach jahrzehntelangen Anläufen und Überlegungen konnte die Gemeinde erst 2019 eine dem Kirchenraum angemessene, vollgültige Orgel in Dienst stellen. Die Arbeiten zur Vervollständigung und Optimierung der Orgelanlage wurden durch die Firma Freiburger Orgelbau – Hartwig und Tilmann Späth aus March/Hugstetten durchgeführt.
Im Anschluss geht die Reise weiter nach Lemgo, wo in der Heilig-Geist Kirche, Pideritstraße 12 ein Orgelprojekt der besonderen Art vorgestellt wird: die 1924 in Amerika gebaute „Kino-Orgel“ der Firma Wurlitzer. Eine solche Kinoorgel hat Pfeifen wie jede traditionelle Orgel, besitzt darüber hinaus aber eine große Bandbreite an Perkussionsinstrumenten (u. a. Trommeln und Becken) sowie verschiedene Klangeffekte, fünf verschiedene Glockenspiele und einige ungewöhnliche Spielhilfen. Der Ankauf der Orgel, die sich zuletzt im Eigentum des Orgelbauers Friedhelm Fleiter in Münster befand, die Umsetzung nach Lemgo, die Anpassung an den denkmalgeschützten Kirchenraum sowie die technische Ertüchtigung wurde als „innovatives Projekt“ seitens des Erzbistums gefördert.
„Back to the roots“ könnte die Überschrift über dem nächsten Programmpunkt lauten. Zum Abschluss des Tages steht die Besichtigung eines der ältesten Orgeldenkmäler in unserer Region auf dem Programm: die Schwalbennestorgel in der evangelischen Marienkirche. Es handelt sich um die einzige Orgelanlage dieser Art aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg, die äußerlich gut erhalten ist und sich noch am ursprünglichen Aufstellungsort befindet. Zuletzt wurde dieses bemerkenswerte Instrument 2010 durch Rowan West restauriert/rekonstruiert und verkörpert heute in authentischer Weise das, was man sich unter einer „Renaissance-Orgel“ vorzustellen hat.
Anmeldung und Infos: bis zum 28. März 2025 bei DKM Jörg Kraemer, Tel: 05643/339, kraemer-borgentreich@t-online.de